Zu den Plänen des Kultusministeriums, den Vertiefungskurs in Klasse 10 (Oberschule) zugunsten eines verbindlichen Geschichtsunterrichts zu streichen, erklärt die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag Sabine Friedel:
„Das ist eine schlechte Lösung. In den Vertiefungskursen findet die abschließende Berufsorientierung an den Oberschulen statt. Die Schülerinnen und Schüler wählen hier zwischen Wirtschaft, Technik, Gesundheit/Soziales und Kunst und gewinnen Einblick in mögliche Ausbildungsberufe. Viele Oberschulen haben stabile Kooperationen mit Ausbildungsbetrieben geknüpft, so dass mit den Vertiefungskursen oft sogar ein nahtloser Übergang zwischen Schule und Berufsausbildung vorbereitet wird.
Es wäre besser und würde die politische Bildung wirklich stärken, wenn der Gemeinschaftskundeunterricht bereits ab Klassenstufe 7 oder 8 aufgenommen wird. Die zusätzlichen Stunden könnte man ausgleichen, indem man die Neigungskurse streicht. Für diese gibt es nun wirklich keine Lehrpläne und oft gelingt es auch gar nicht, die Neigungen der Schülerinnen und Schüler wirklich zu berücksichtigen. Die Vertiefungskurse in Klasse 10 aber sind mit guten Lehrplänen untersetzt und ein ganz wichtiges Instrument, um dem Fachkräftemangel von morgen schon heute zu begegnen.“