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Ausbildungen attraktiver machen – Abbrecherquoten senken

„Wenn mehr als jeder vierte Jugendliche in Sachsen seine Lehre abbricht, ist das eindeutig zu viel“, erklärt Arbeitsmarkt-Experte Henning Homann zu den jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.  Zwar sei es ein Erfolg, dass Sachsen unter den ostdeutschen Bundesländern das einzige Land mit einer Abbrecherquote unter 30% sei, aber das stelle ihn nicht zufrieden. „Die Fachkräfteentwicklung zeigt, wir brauchen jede und jeden, und das so schnell wie möglich. Jeder Neuanlauf bei einer Lehre verzögert den Eintritt ins Berufsleben.“

„Die Gründe für den Abbruch von Ausbildungen sind sehr unterschiedlich“, so Homann weiter. „Also ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen notwendig, bei der Wirtschaft, Gewerkschaften und Politik an einem Strang ziehen müssen. Das reicht von einer höheren Vergütung über die Verbesserung der Ausbildungsqualität bis hin zur Stärkung unserer Jugendberufsagenturen.“

„Wir brauchen schnellstens einen bundesweit einheitlichen Azubi-Mindestlohn. Hier steht die Große Koalition in Berlin in der Pflicht, ihre Pläne für eine Mindestausbildungsvergütung zügig umzusetzen.  Auszubildende haben ein Recht auf eine angemessene Bezahlung, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Dies würde gerade in den Bereichen mit den höchsten Abbrecherquoten die Attraktivität steigern.“

Vor allem stehe die Wirtschaft in der Pflicht. „Auch die Wirtschaft und die Kammern müssen ihren Teil leisten, denn nicht in allen Unternehmen stimmt die Ausbildungsqualität. Hier müssen schleunigst vernünftige Strategien entwickelt werden“, so Homann.

„Zudem werden wir unsere Jugendberufsagenturen weiterentwickeln.  Durch eine gute Zusammenarbeit von Jobcenter, Arbeitsagentur, Schulen und Kommunen soll jeder Jugendliche in Sachsen den ihm entsprechenden Weg ins Berufsleben finden“, so Homann abschließend.